Zum 100. Geburtstag von Heinrich Böll

Am 21.12.2017 wäre Heinrich Böll, der Namensgeber unserer Schule, 100 Jahre alt geworden. Dies war für uns der Anlass, ein großes Geburtstagsfest zu feiern.
 Band Der Beginn des Festwochenendes war ein festlicher Abend am Freitag, dem 9. Juni. Die ganze Schulgemeinde, Kolleg*innen, Schüler*innen und Elternvertreter*innen, ehemalige Kolleg*innen, Mitarbeiter*innen, Gäste von benachbarten Schulen und aus der Bezirksregierung – sie alle erlebten ein Programm, bei dem Heinrich Böll auf unterschiedlichste Weise gewürdigt wurde. Der Abend begann furios mit der Big Band unserer Schule – daran anschließend betonte der Schulleiter Rolf Grisard die Bedeutung, die Freiheit und Unabhängigkeit auch heute noch in unserem Schulalltag haben.
Brasil Die Gäste aus Rio de Janeiro, die in dieser Woche in unserer Schule zu Besuch waren, begeisterten mit einem Batacuda, der Heinrich Böll, der eine enge Beziehung nach Südamerika hatte, sicher gefallen hätte. Reinhold Joppich, Verlagsbuchhändler und, wie die Wochenzeitschrift „Die Zeit“ ihn beschreibt, ein ‚brillanter Büchervermittler‘ erzählte sehr lebendig von seinen persönlichen Begegnungen mit Heinrich Böll und stellte nicht nur das politische Engagement Bölls, sondern vor allem seine Menschlichkeit und Liebenswürdigkeit in den Mittelpunkt seiner Rede. Daran anschließend spielte eine Gruppe aus (ehemaligen) und benachbarten Kolleg*innen drei irische Lieder, die begleitet wurden von kurzen Texten aus dem „Irischen Tagebuch“, in denen der besondere Humor Heinrich Bölls spürbar wurde und eine Gelassenheit, die sicher auch im heutigen Alltag hilfreich sein könnte.
SORKonsequent fortgesetzt wurde das Programm mit der Verleihung der Urkunde „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Die Patenschaft haben auf Anfrage der SV die Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die im Interview zu sehen war, und der Flüchtlings-koordinator Hans-Jürgen Oster, der in einer kurzen Rede weitere Unterstützung zusicherte, übernommen. Frau Renate Bonow vom Netzwerk „Schule ohne Rassismus“ mahnte in ihrer Rede noch einmal, wie wichtig es sei, die Augen offen zu halten und aktiv gegen den überall vorhandenen alltäglichen Rassismus vorzugehen.
David-BuhlDer bewegendste Moment des Abends war allerdings für viele Zuschauer der Poetry-Slam-Vortrag von René Buhl aus der 9. Klasse. Seine Worte trafen genau, was Heinrich Böll für uns heute bedeuten kann: „Heinrich Böll hat gesagt ‚Freiheit wird nie geschenkt – immer nur gewonnen‘. Also kämpfe um deine Freiheit, und nimm dir die Kraft DU SELBST zu sein. Ich bin nicht Ich selbst, Ich sollte ich selbst sein… Wir alle sollten Wir selbst sein… Denn Selbst sein und ENFACH MAL LEBEN… ist beispiellos das beste Mittel, um sich lebendig zu fühlen.“ (vollständiger Text: hier)
DG1Am Samstag dann trafen sich alle wieder zum großen gemeinsamen Schulfest, auf dem bei strahlendem Sonnenschein gespielt, gegessen, getrunken, geredet und einfach gefeiert wurde. Auch hier wurde Heinrich Böll auf verschiedenste Weise gewürdigt – alle Klassen hatten sich mit Texten und der Person Heinrich Böll beschäftigt und zeigten ihre Ergebnisse, alle Darstellen und Gestalten Kurse thematisierten in ihren Aufführungen Texte von Heinrich Böll, es gab zahlreiche Ausstellungen und Aktionen. Auch wenn bei traumhaftem Wetter kaum Zeit und Gelegenheit war, sich alles ganz in Ruhe anzuschauen – es war beeindruckend zu sehen, wie viele Schüler*innen sich intensiv mit dem Menschen und dem Werk Heinrich Bölls beschäftigt hatten und gerade die ruhigen Momente, wie die Lesungen im wunderbar eingerichteten Klassenraum oder die Videos im Traumland schufen eine ganz besondere Atmosphäre.
(Autorin: Regine Brand-Schmidtlein)
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