Köln – Rio Projekt 2018 „Mais que uma Bola“

Ein Bericht von Werner Schleicher

Nach den Begegnungen in 2014, 2016 und 2017 reiste nun eine Gruppe von insgesamt 12 Schüler/innen und Lehrer zum Gegenbesuch des dritten Austauschs nach Rio de Janeiro. Vom 01.-11.03.2018 gestalteten sie wieder gemeinsam mit den Brasilianern eine sehr spannende und kontrastreiche Projektwoche.

Thema dieser Projektreise war die Untersuchung der Sportstätten und der Infrastruktur Rio ́s im Hinblick auf die Nutzbarkeit der Bürger nach den Olympischen Spielen und der Fußballweltmeisterschaft.

Aber auch viele Eindrücke von all den Gegensätzen, die Rio zu bieten hat, werden bleiben. So standen die touristischen Ausflüge im Süden der Stadt im krassen Gegensatz zu den Lebensverhältnissen im Norden.
Das Verhältnis zu den Jugendlichen in Guadalupe aber war so intensiv, wie nie zuvor. Der Tag in den Familien im Norden Rio ́s war der Höhepunkt für alle Schüler. Auch die Deutsch Grundkenntnisse der Brasilianer dank der Unterstützung des Goethe Instituts in Rio spielten da eine Rolle. Die Begegnungen und die Zustände in der Favela Triangulo unter der Autobahn zeigte der Gruppe die Dimension einer dramatischen Realität der Stadt.

Neue Freundschaften wurden geschlossen und der Besuch der öffentlichen Schule in Muciço, auf die auch Jorginho früher zur Schule ging, war ein weiteres Highlight. Man kannte die Schüler schon und es gab unendliche „beijos“ und „abraços“. Jorginho und Flavia von Bola meinten, die beteiligten brasilianischen Jugendlichen hätten nach Ihrer Reise nach Köln im Vorjahr nun alle mehr Interesse daran, Sprachen zu erlernen und mehr für die Bildung zu tun.

Außerdem konnte eine Spende von Schülern, Eltern und Lehrern für die Familien der Favela Triangolo in Höhe von 670,- € übergeben werden. Es werden Lebensmittelsäcke mit Grundnahrungsmitteln davon gekauft und verteilt. Die Familien wurden durch Sozialarbeiter von Bola ausgewählt, denn 20 % aller Kinder der Partnereinrichtung kommen aus dieser Favela.

Ziel des Projektes ist die Verbesserung der
interkulturellen Kompetenz und der Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen aus benachteiligten Stadtteilen von Köln und Rio. Eine Wertevermittlung von Hilfsbereitschaft, Toleranz und Respekt wird gelebt. Die Globalisierung wird hautnah erfahrbar.
Die Finanzierung erfolgt über Bundes, Landes und kommunale Mittel sowie durch Spenden und Eigenbeiträge.
Gemessen an der Erreichung der Projektziele war die Begegnungsreise jetzt wohl sehr erfolgreich.

Der Sport baut die Brücke zur Bildung.

Ein Austausch auf Augenhöhe.