HBG-Buchclub

Der HBG-Buchclub präsentierte in der voll besetzten Bibliothek wieder seinen Lesemarathon, der mit Musik vom Saz eröffnet wurde, gespielt von Sadiye und Deniz Dogan (6.5), gemeinsam mit unserem Musiklehrer Herrn Demir. Moderiert von Celina Grätsch aus der 9.1, gaben Schülerinnen und Schüler des Buchclubs unterschiedlichste Texte zum Besten, von denen die meisten sogar aus ihrer eigenen Feder stammten. Es gab ein vielseitiges und beeindruckendes Programm, das von Lieblingslektüren über Poetry Slams, einem englischen Gedicht, Reflexionen über die Liebe, einem Essay über die Unsichtbarkeit von Depressionen bis hin zum Prolog einer Dystopie reichte. Die Lesung war ein voller Erfolg!

Hier ein Einblick:

I can remember everything.
From late-night talks at Grandma’s,
And the secrets I shared during spring.

I remember moonlit nights
The smell of tea,
The annoying flies,
And the endless tales of tragedy.

We were women.
We were scared.
But still happy,
And unprepared.

I didn’t know.
I didn’t know that our voices would be banned,
That our books would be burned,
That they would steal my country,
They would steal my land.

Our mouths were silenced,
But our eyes began to speak,
Telling stories of freedom.
We were not weak.

But I guess they had more might.
They were men,
Fearless and stubborn to fight.

Now, I’m walking in black,
My face is covered,
My mouth is closed,
I feel so strange,
So exposed.

Even though I lost my soul,
I’m trying to tell a story whole.

When darkness comes,
Get a plan,
Hold on tight.
I know you can.
–  coming from a woman in Afghanistan

(Mahedeh Kaiwani 9.2)

Invisible

Depressionen können unsichtbar sein, denn sie können sich hinter jedem Lächeln verstecken. Wenn man mit anderen Menschen zusammen ist, ist es, als würde man so tun müssen, als wäre alles in Ordnung. Du willst keinen mit deinen Problemen belästigen. Wie allein du dich fühlst obwohl ja ,,alle für dich da sind“. Von Zeit zu Zeit schweifst du ab, da du deine Gedanken nicht mehr unterdrücken kannst. „Alles in Ordnung?“. Fragen sie, da dein Gesichtsausdruck plötzlich leer zu sein scheint. „Klar, ich bin nur müde. Du weißt schon, war ´ne lange Nacht!“. Versuchst du sie zu beschwichtigen. Manchmal bekommst du nicht einmal das Klopfen an der Tür mit, wenn deine Eltern nach dir sehen, nachdem du schon Stunden in deinem Zimmer bist. Völlig gefangen in deinen Gedanken, füllen sich deine Augen mit Tränen. Es ist, als würde dich etwas besitzen, von dem du dich nicht befreien kannst. Deine Gedanken verwandeln jede gute Erinnerung in Albträume, die du nicht aus dem Kopf bekommst. Narben verblassen zu schmerzhaften Erinnerungen und Erinnerungen werden zu Narben in deinem Herzen. Du tauchst tiefer in die schlechten Zeiten ein, die du vergeblich versuchst zu vergessen. In gewisser Weise ist es so, dass du nicht einmal wirklich traurig bist. Du bist nur leer, taub. Wie eine vergessene Zeichnung, die du gekritzelt hast, als du sieben warst. Einfach weggeworfen, verloren. Du erinnerst dich nicht einmal daran, wie sie aussah. Genauso wie die Menschen, die du am meisten liebst, die dich nicht einmal wieder erkennen. Dein Verstand ist leer, emotionslos, als wäre das Licht ausgegangen. Depressionen sind wie eine Droge. So einfach hineinzukommen und doch so schwer wieder herauszufinden. Du weißt nicht einmal, dass es da ist, bis es dich einholt. Deine Gedanken gelangen an die Oberfläche, während sie dich tiefer ziehen, bis du den Tiefpunkt erreichst, und aufgibst. Du lässt dich von ihnen einnehmen, bis es dich vollständig erstickt. Die Person, die du früher einmal warst, verschwindet. Der Krieg in deinem Kopf verfolgt dich wie dein persönlicher Albtraum. Während Dinge in Haufen von Kleidung vergraben sind, die nur größer werden, wird dir gesagt, wie faul du doch geworden bist. Es fühlt sich an, als ob man nicht verstanden wird, als ob niemand weiß, was wirklich vor sich geht. Du kannst es niemandem sagen, weil du Angst hast, als erbärmlich oder dramatisch bezeichnet zu werden. Es ist, als ob man niemandem vertrauen kann. Niemand versteht, wie dunkel die meisten Tage sind. Es ist, als ob es dir egal ist, was mit dir passiert. Du wirst rücksichtsloser, weil was gibt es schon zu verlieren? Du stößt alle von dir weg, die dir eigentlich wichtig sind, aus der Angst verletzt zu werden. Was ist das Schlimmste, was passieren kann? Alleine zu sein?

Depressionen können unsichtbar sein.

anonym

 

Sommerregen

Die Sonne strahlt
Mein Herz glüht
wie die Sonne auf der Haut
Eine Erfrischung
Ein Duft
Der Sommerregen
Er lässt uns atmen
Die Luft
Er rettet uns vor dem Ersticken
Doch der Regen wird stärker,
stärker und stärker.
Doch siehe da
Ein Funken Hoffnung
Eine Erfrischung
Ein Duft
Der Sommerregen
Die Strahlen kommen zurück
Zwischen den Wolken
Eine Erfrischung
Ein Duft
Der Sommerregen
(Larissa Nelles (10.7))