16 Gründe für das Fach Latein in der Schule

Mit dem Lateinkurs im Römisch-Germanischen Museum

Auf den Spuren der Römer durch die Colonia Ulpia Traiana

Wer im 9. Jahrgang Latein als Wahlpflichtfach gewählt hat, kann und sollte dieses Fach in der Gymnasialen Oberstufe fortsetzen. Latein wird im 11. und 12. Jahrgang unterrichtet. Bei mindestens ausreichenden Leistungen am Ende des 12. Jahrgangs ( Note 4 und besser ) wird das Latinum im Abiturzeugnis bescheinigt. Das Latinum ist an den Universitäten die Voraussetzung für viele Studiengänge. Es wird für ein Studium der meisten Fremdsprachen, Deutsch, Geschichte, Philosophie, Religionslehre und Archäologie gefordert. In anderen Studiengängen wie Jura, Medizin und Biologie ist es gewünscht. Das Latinum an der Universität nachzuholen ist eine sehr mühsame und zeitraubende Angelegenheit, die viel Kraft kostet und schon manchen Studenten zur Änderung seines Berufswunsches veranlasst hat.

Im Lateinunterricht der Sekundarstufe II wird das Lehrwerk „ROMA“ sukzessive verlassen und der Übergang in die Orginallektüre vorbereitet und durchgeführt.

Dazu werden für die Originallektüre relevante Grammatikphänomene noch eingeführt oder aber im Zuge der Orginallektüre erarbeitet und wiederholt (Grammatikwiederholung in der Lektürephase).

Ein Ausstieg aus dem Lehrwerk ist anhand verschiedener Autoren möglich, wobei die Schüler*innen für die inhaltlichen und stilistischen Charakteristika des jeweiligen Autors  (im Gegensatz zu den bislang gewohnten didaktisierten Texten) sensibilisiert werden sollen. 

So werden kleinere Einheiten aus verschiedenen Textcorpora römischer Schriftsteller als Übergangslektüre gelesen und interpretiert.

Dabei kann es sich um Briefe handeln, die einen Einblick in die römische Alltagswelt ermöglichen, oder auch um Fabeln oder Epigramme. Epigramme sind kurze Spottverse auf z.B. Stereotypen des römischen Alltags.

Die folgende Auswahl soll einen Eindruck über mögliche Kursthemen vermitteln, die in den weiteren Halbjahren behandelt werden können:

  • die Satire als Mittel der Gesellschaftskritik ( Horaz, Petron )
  • römische Sagen und Mythen. Ihr Weiterleben in der Kunst und Literatur in

Mittelalter und Neuzeit. ( Ovid und Rezeptionsgeschichte )

  • das Erleben von Liebe und Freundschaft in der Dichtung Catulls
  • die politische Rede im Wandel der Zeiten ( Cicero; Gegenwart)
  • historische Persönlichkeiten in ihrer literarischen Selbstdarstellung (Caesar, Augustus )
  • der Weise und die Welt – philosophische Durchdringung des Alltags (Seneca )
  • das Alltagsleben in der römischen Kaiserzeit ( Martial, Petron, Plinius )

Trotz der weit verbreiteten Kritik an Latein als einer sogenannten „toten Sprache“, sprechen wohl folgende Argumente für den Lateinunterricht: Er fördert in besonderer Weise die Kompetenzen in der Muttersprache, er erleichtert den Einstieg in das Erlernen weiterer Fremdsprachen, er unterstützt das Einüben wissenschaftlicher Arbeitsmethoden und ermöglicht Einblicke und tieferes Verständnis in die Kulturgeschichte Europas und der Welt.

Latein trägt zu einer grundlegenden Reflexion über Sprache und Grammatik und dadurch mitunter auch zu einer Verbesserung des Deutschen bei!