„Methoden der Biotechnologie“
– Ein Tag im Schülerlabor des Großkonzern Bayer –
Ein Bericht des Bio-LKs der Q1 – 2016
„Erbgut und Gesundheit – Methoden der Biotechnologie“ hieß der Kurs, an welchem fünfundzwanzig biologieinteressierte Schüler und Schülerinnen aus der Q1 unter der Obhut von Herrn Dolata teilnahmen.
So standen am Morgen des 22.06.2016 der Biologie-LK und einige Schüler/innen der Biologie-Grundkurse vor dem Kommunikationszentrum des Bayer-Werkes oder genau genommen vor dem „Baylab“, dem Schülerlabor des Unternehmens.
Wir hatten bereits zuvor im Unterricht besprochen, wie und wofür ein Genetischer Fingerabdruck hergestellt wird. Deshalb freuten wir uns umso mehr, als uns Herr Dolata, Lehrer des Biologie-LKs, einige Zeit zuvor den Ausflugstermin zu Bayer bestätigte und erklärte, dass wir dort einen kleinen genetischen Fingerabdruck von uns selbst erstellen könnten.
„Heute ist der Weg unser Ziel“, damit begann die Bayermitarbeiterin nach einer kleinen Sicherheitseinweisung zu dem Labor das Projekt. Wir erhielten alle seriös wirkende weiße Kittel. Unser Ziel war es nämlich, einen uncodierten Locus, genannt „D1S80“, also ein Bereich auf dem ersten Chromosom, mit Hilfe der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) zu replizieren (vervielfältigen) und dann durch die Gelelektrophorese zu prüfen, ob wir dieses Gen homo- oder heterozygot von unseren Eltern geerbt haben.
Wir starteten also unsere Arbeit im Labor damit, zusammenzutragen, was Vorhaben und Ziel des Tages waren, um dann mit der Sicherstellung und Untersuchung unsere Mundschleimhautzellen die praktische Arbeit zu beginnen. Hierzu fanden wir uns in kleinen Teams von zwei bis drei Personen zusammen. Da wir nun mit sehr hochwertigen Pipetten Flüssigkeiten, wie eine Lysis-Lösung pipettieren mussten, um die DNA aus den Zellen zu isolieren, durften wir zunächst den Umgang mit diesen Laborutensilien an Wasser üben.
Während die Lysis-Lösung auf die Zellen einwirkte, hatten wir eine kleine Frühstückspause. In dieser erkundeten einige Schüler/innen schon den umliegenden Japanischen Garten. Der sehr schöne, mit vielen Teichen angelegte Garten wurde auch später in der Mittagspause zu einem Verdauungsspaziergang des leckeren Nudelbüfetts von vielen genossen.
Bevor wir aber unsere große Mittagspause erhielten, fügten wir unserer nun freiliegenden DNA einen „Master Mix“ bei. In diesem waren Enzyme, wie die Taq-Polymerase enthalten. Diese Polymerase machte die Hauptarbeit bei der Vervielfältigung des Locus und so konnte der „Master Mix“ während unserer Pause beim PCR-Verfahren im Thermocycler wirken.
Nach der Mittagspause kam das prophezeite „Finale“ des Projektes: Wir pipettierten unsere DNA-Fragmente auf ein Gel-Pad und ließen uns von der Gelelektrophorese das gewünschte Bandenmuster erstellen. Lagen die beiden Banden, nachdem sie mit Methylenblau sichtbar gemacht wurden, dicht aufeinander, so dass sie zu einem Balken auf dem Gel-Pad verschmolzen waren, war der Locus homozygot vererbt worden. Wenn jedoch zwei Linien im Gel des Kursteilnehmers sichtbar wurden, so war sein Gen heterozygot vererbt worden.
Nun hatten wir das Tagesziel erreicht und konnten uns die Gel-Pads für den Kühlschrank zu Hause einpacken lassen.
Alle waren, trotz leichter Erschöpfung aufgund einer Außentemperatur von über 30° Celsius, sehr glücklich und mehr als zufrieden mit dem Tag.
Wir bedanken uns bei Bayer für den Einblick in das Gebiet der Biotechnik, für das leckere Essen und die Gastfreundschaft.
Ebenfalls bedanken wir uns herzlich bei Herrn Dolata für die Ermöglichung dieses Ausfluges.