Am Sonntag den 23.6.2019 machten sich 51 Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Böll-Gesamtschule mit vier Lehrerinnen und Lehrern auf den Weg nach Southend-on-Sea.Wir starteten sonntags sehr früh (ca. 7:30 Uhr) Richtung Vereinigtes Königreich. Wir erreichten gegen 11 Uhr Calais und nahmen die Fähre über den Ärmelkanal. Für viele Schülerinnen und Schüler war die Überfahrt mit sehr guter Sicht ein großes Erlebnis. Nach dem Übersetzen ging es weiter nach Southend-on-Sea, welches wir gegen 18 Uhr erreichten. Die Gastfamilien warteten gespannt auf uns am Treffpunkt. Zügig und unkompliziert wurden alle Schülerinnen und Schüler auf die Familien verteilt. An ihrem ersten Abend lernten die Schülerinnen und Schüler und auch wir Lehrer die Familien kennen und nahmen unser erstes gemeinsames Abendessen ein.
Am nächsten Morgen trafen wir uns früh für eine Stadtrallye durch Southend. So lernten die Schülerinnen und Schüler die Stadt und die Menschen, die dort leben, besser kennen. Southend ist vor allem für die Fischerei und den Handel mit London bekannt. Geprägt vom Meer und der Küste am Kanal, besitzt Southend den längsten Pier Europas. Der Pier ist 1,5 Meilen, also knappe 3km lang. Am Ende des Piers befindet sich eine Fun Fair (Kirmes) im Stil der 1950er/1960er Jahre, welche wir besuchten und wo wir Rast machten.
Am Dienstagmorgen ging es auf große Fahrt nach London. Wir nahmen den Bus Richtung Greenwich Pier, um von dort aus mit dem Boot nach London hineinzufahren. Auf der Strecke Richtung Westminster passierten wir die London Docklands (Londons ehemals bedeutendster Wirtschaftsstandort). Die alten Lagerhäuser und Werften, von denen es hunderte gab, sind heute moderne Wohnungen und Büros inmitten des neuen „hippen“ Viertels der Docklands. Vorbei an Canary Wharf – dem heutigen Finanzzentrum Londons – fuhren wir in den Stadtkern Londons ein. Wir passierten wichtige Punkte der Stadt, wie z.B. die Tower Bridge und den Tower of London. Londons Zentrum besticht durch die Mischung von Alt und Neu und so sahen wir auch die neuen architektonischen Wahrzeichen der Stadt: The Shard (die Scherbe), The Walkie-Talkie (Ja, das Gebäude sieht wirklich aus wie ein Funkgerät) und The Gurkin (die Gurke).
Die Schülerinnen und Schüler fotografierten begeistert jedes Gebäude und jede Statue am Ufer der Themse. Nachdem wir die London Bridge unterquert hatten (Die Brücke wurde ausschließlich von weiblichen Bauarbeitern erbaut, war vor dem eigentlichen Termin fertiggestellt und war günstiger als geplant!) legten wir in Westminster an. Von dort aus starteten wir in zwei Gruppen unsere Tour durch London.
Unsere erste Station war der eingepackte und in Sanierung befindliche Big Ben mit den dazugehörigen Houses of Parliament. Vorbei an der Westminster Abbey wanderten wir durch den stets belebten St. James Park Richtung Buckingham Palace. Bis auf ein paar Schülerinnen und Schüler kannten die anderen das Heim der Queen noch nicht. Wir legten vor dem Palast kurz Rast ein und die Schülerinnen und Schüler nutzten die Zeit für viele Fotos. Ein Highlight für die Schülerinnen und Schüler waren vor allem die königlichen Wachen. Nach dem königlichen Hauptsitz zogen wir Richtung Downing Street – dem politischen Zentrum des Landes. Durch die hohen und stark bewachten Tore konnten wir nur einen kurzen Blick auf die Hausnummer 10 erhaschen.
An der berühmten Pferdewache vorbei, welche für die Paraden und Wachabtausche bekannt sind, liefen wir Richtung Trafalgar Square und zur Statue des Lord Nelson. Nelson war der berühmteste englische Seefahrer, welcher alle Weltmeere besegelte und England verhalf, zur Weltmacht aufzusteigen. Dieser jedoch hatte Zeit seines Lebens Angst vor dem Meer – welch Ironie! Von dort aus nahmen wir die Tube und überließen die Schülerinnen und Schüler ihrer frei verfügbaren Zeit am Oxford Circus und diese erkundeten von dort aus selbstständig die Stadt.
Nach der Freizeit trafen wir uns am London Eye wieder. Die Schülerinnen und Schüler hatten die Möglichkeit, London von oben zu betrachten – ganze 15 Minuten dauert eine Umrundung auf Londons wohl bekanntestem Wahrzeichen. Nach diesem ereignisreichen Tag ging es von Greenwich North wieder zurück nach Southend-on-Sea.
Der Mittwoch stand dann ganz unter dem Zeichen von Geschichte und Bildung. Es ging nach Cambridge – zu einer der ältesten Universitätsstädte der Welt. Cambridge ist seit dem 13. Jahrhundert bekannt für exzellente Bildung. Dies konnten die Schülerinnen und Schüler am eigenen Leib erleben, indem sie durch die würdevollen Straßen und Anlangen der Stadt schlenderten. An unserem Besuchstag war gerade graduation und die Studierenden feierten ihren Abschluss. Wir konnten diesem ehrwürdigen Ereignis kurz und aus der Ferne beiwohnen. Die Studenten waren in ihren traditionellen Roben gekleidet – dies hinterließ Eindruck bei unseren Schülerinnen und Schülern! Auch Cambridge entdeckten die Schülerinnen und Schüler durch eine Rallye und lernten so die wichtigsten Ecken der Stadt kennen. An den Kanälen vorbei ging es am späten Nachmittag über die zahlreichen Brücken zurück zum Bus und zurück nach Southend-on-Sea.
An unserem letzten Tag ging es noch mal in die Hauptstadt. Dieses Mal für eine Führung durch den Tower of London. Die Schülerinnen und Schüler erhielten Audio-Guides und wurden über das eindrucksvolle Gelände geführt. Besonders eindrucksvoll waren die königlichen Juwelen, welche alle Königinnen und Könige zu ihrer Thronbesteigung trugen und die Geschichte des Hauptgebäudes (jenes Gebäude, welches allgemeinhin als Tower bekannt ist). Nach der Führung hatten die Schülerinnen und Schüler ausgiebig Zeit, den letzten Tag in London auf eigene Faust zu gestalten. Stationen waren der berühmte Camden Market, Covent Garden, Hyde Park und viele mehr.
Freitag war unser letzter Tag auf der Insel, welcher vollends der Verabschiedung, des Packens und der Rückreise gewidmet war. Nach 12 Stunden Fahrt kamen alle Schülerinnen und Schüler gesund, (halb-)munter und unversehrt in Chorweiler an.
Viele Momente und Erfahrungen bleiben uns als schöne Erinnerungen von der diesjährigen Englandfahrt erhalten!
S. Napierala