Der Projektkurs der Qualifikationsphase 1 existiert seit 2019, wobei dieser im letzten Jahr coronabedingt entfallen musste. Im Kurs „Ändern leben“ planen die Schüler*innen verschiedene Projekte, die sie dann in unterschiedlichen Kontexten durchführen, um Selbstwirksamkeit in der Gesellschaft praktisch zu erfahren. Das Ziel ist es, dass Schüler*innen Demokratie nicht nur als starre Herrschaftsform denken, sondern diese Gesellschaft mit ihrer Teilhabe aktiv mitgestalten.
In diesem Schuljahr nahmen 30 Schüler*innen der Q1 teil. Heraus kamen ganz verschiedene, größere und kleinere Projekte, die unserer Schule, aber auch unserem Stadtteil hoffentlich langfristig zugutekommen.
Einer Gruppe ist es zum Beispiel zu verdanken, dass in der Mädchentoilette der Oberstufe nun ein Hygieneautomat installiert wurde.
Jonathan und Steven kooperieren mit ihrer Kirchengemeinde und dem Kölner Jugendring, um so einen Jugendtreff in ihrer Gemeinde zu gestalten und zu eröffnen, in dem langfristig z.B. Hausaufgabenbetreuung oder Nachhilfe möglich ist.
Zwei Gruppen beschäftigten sich in Kooperation intensiv mit der deutschen kolonialen Vergangenheit; insbesondere mit dem Genozid an den Herero und Nama. Im Rahmen unseres Jubiläums 5 Jahre „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erscheint hierzu am 9./10. Juni eine Sonderausgabe der Heinrich.
Auf dem Kulturfestival wird zudem das Gemälde „Orlog“ enthüllt, in dem die Künstlerin Sude Metin den Genozid thematisiert.
Auf der Lehrer*innenkonferenz am 31.05.2022 stellte eine weitere Gruppe den ersten Baustein eines Gewaltpräventionskonzeptes vor, welches in das allgemeine Konzept der Schule eingegliedert werden soll. Im Zentrum steht hier, dass die Methoden von Schüler*innen für Schüler*innen durchgeführt werden. Die Gruppe konnte ihren Konzeptbaustein bereits in zwei sechsten Klassen mit Erfolg erproben.
Stimmen aus dem Kurs:
„Aus dem Projektkurs „Ändern leben“ nehme ich mit, dass wenn man wirklich etwas tut, viele Menschen erreichen kann und auch einiges bewegen kann.“ (Jonathan)
„Mir persönlich hat es gezeigt, dass es nicht viel braucht, um Teilhabe an der Gesellschaft zu haben.“ (Christina)
„Unsere Ideen sind jetzt nicht mehr fiktional, sondern Realität.“ (Meltem)
„Durch das Projekt habe ich gelernt verantwortungsbewusster, organisierter und disziplinierter zu handeln und über meinen eigenen Schatten zu springen, in dem ich beispielsweise vor Organisationen und anderen meine Interessen und Ideen erfolgreich vertrete.“ (Steven)
„Es ist ein besonderes Gefühl mitzuerleben, wie man ein Projekt zur Veränderung einer Sache auf die Beine stellt.“ (Julia)
Auch für das nächste Jahr hat sich wieder ein großer Teil aus der jetzigen EF gefunden, der im kommenden Jahr eigene Ideen in die Tat umsetzen will.
ARA/ML